Am 11. November erscheint der 4. Band von „Boris und Olga!
Darauf haben die Fans von Clockwork Cologne gewartet: Die Geschichte geht mit „Kinder des Äthers“ weiter.
Die Rettung der Welt sieben Tage zurück. Doch anstatt Ruhe und Frieden hält das undankbare Schicksal weitere Herausforderungen für Boris breit.
Das vierte Abenteuer für Boris und Olga
Boris und Olga kommen zusammen mit Wassilisa und ihren Freunden in Cöln an. Boris sieht der Ankunft mit gemischten Gefühlen entgegen: einerseits hofft er darauf, dass Nikola Tesla ihm helfen kann, was seine Schwäche und seinen Tastsinn angeht, andererseits befürchtet er, dass er Wassilisa an deren Ehemann und Boris‘ Bruder verlieren wird. In Cöln selbst gehen seltsame Dinge vor sich: seit einigen Tagen verschwinden immer wieder Kinder spurlos und niemand weiß, wo sie abgeblieben sind.
Boris und Olga zählen zu meinen Lieblingsbuchcharakteren und daher habe ich mich sehr auf das Erscheinen des vierten Buches über die beiden gefreut. Die „Kinder des Äthers“ schließt nahtlos an den dritten Band an und schnell wurde mir klar, dass es Boris nach der Rettung der Zeit ganz und gar nicht gut geht. Er leidet immer noch an starken Schwächeanfällen und nicht nur er setzt alle Hoffnungen auf Nikola, dass dieser ihm in Cöln helfen kann. Es schmerzte mich als Leser, Boris so angeschlagen zu erleben, bisher war er immer der Fels in der Brandung, der die Seinen beschützte.
Aber solange er mit Olga zusammen ist, ist alles halb so schlimm, es ist immer wieder rührend, wie sich die beiden gegenseitig Kraft geben. Dabei werden sie immer wieder von den traumatischen Erlebnissen aus ihrer Vergangenheit eingeholt. Um ihr kleines Familienglück vollkommen zu machen, fehlt nur noch Wassilisas Entscheidung: wird sie bei Boris bleiben, dem sie während der vergangenen Ereignisse wieder näher gekommen ist oder bei ihrem Mann Gregory, der sich immer noch schwer verletzt in Cöln befindet? Ich habe natürlich darauf gehofft, dass sie sich für Boris und Olga entscheiden wird, aber Wassilisa ist eben Wassilisa, die nicht einfach ihren kranken Mann im Stich lassen kann, auch wenn sich die beiden nicht mehr so nahe stehen.
Wie von der Autorin gewohnt, werden die Figuren wieder liebevoll und rührend dargestellt. Man möchte mit ihnen weinen und lachen, glücklicherweise erfahren Boris und Olga auch einige schöne Dinge in Cöln. So erlebt Boris das erste Mal, dass er als vollwertiger Mensch wahrgenommen wird, den man schätzt und auch Olga macht positive Erfahrungen mit anderen Kindern. Dass sie dazu jedoch auf Wassilisas Anweisung die Schule besuchen muss, gefällt ihr ganz und gar nicht.
Die Handlung ist ebenfalls wieder raffiniert und abwechslungsreich gestrickt mit überraschenden und spannenden Wendungen und Begegnungen. Leider tauchen auch alte Bekannte auf, auf deren Wiedersehen nicht nur Boris und Olga hätte verzichten können und die ihnen das Leben schwer machen. Der Leser lernt auch Gregory, Wassilisas Ehemann und Boris‘ Bruder, diesmal näher kennen. Seine Doppelmoral und sein Egoismus werden in diesem Band ziemlich deutlich herausgearbeitet und er hat mich zunehmend genervt.
Aber Boris und Olga haben auch treue und wahre Freunde an ihrer Seite, auf die sie sich verlassen können, besonders Yegor hat mir sehr gut gefallen. Und wahre Freunde brauchen sie auch, als sie immer tiefer in die Ereignisse um die verschwundenen Kinder rutschen.
Der vierte Band hat mir wieder sehr gut gefallen, auch wenn er mit einem ganz fiesen Cliffhanger endet – was aber auch bedeutet, dass es mit Boris und Olga weitergehen wird, was mich natürlich sehr freut.