Die Reise nach Jerusalem

Banner Die Reise nach Jerusalem Hasecke

Die unveränderte 2. Auflage des Romans ›Die Reise nach Jerusalem‹ von Qindie-Gründungsmitglied Jan Ulrich Hasecke ist erschienen. Die 1. Auflage kam zur Jahrtausendwende als eines der ersten Books on Demand heraus, nachdem sich ein Literaturagent zwei Jahre vergeblich darum bemüht hatte, einen Verlag für das Buch zu finden. Wir haben den Autor gefragt, wie das Buch entstanden ist.

»Mit dem Roman habe ich im Jahr 1983 begonnen, kurz nachdem ich von einer mehrwöchigen Reise nach Israel zurückgekommen war. Die Handlung des Romans spielt auch in diesem Jahr. Wegen meines Studiums und weil ich damals lieber Filme machen wollte und Drehbücher schrieb, unterbrach ich die Arbeit an dem Roman immer wieder. Erst nach dem Abschluss meines Studiums konnte ich Anfang der 90er Jahre die Arbeit wieder aufnehmen. 1996 entdeckte ich das Internet und wurde Mitglied der Netzliteratur-Szene, die sich im Umfeld einer Mailingliste bildete. Mein Netzliteraturprojekt zur kollektiven Erinnerung (www.generationenprojekt.de) erhielt 1999 den Ettlinger Literaturpreis. Über die Mailingliste Netzliteratur lernte ich Dirk Schröder kennen, der damals das Lyrikportal ›Textgalerie‹ im Internet betrieb. Er lektorierte das Manuskript. Die Bemühungen des Literaturagenten hatten keinen Erfolg gezeigt und ich wollte den Roman mit dem damals noch völlig neuen Print-on-Demand-Verfahren herauszubringen. Von der ersten Zeile bis zur Veröffentlichung sind also 17 Jahre vergangen. Eine lange Zeit für einen Roman von gerade einmal 200 Seiten. Aber manches braucht eben seine Zeit, um zu reifen.«

Der Roman bekam bei seinem Erscheinen gute Kritiken.

Dr. Dagmar Lorenz, die Mitherausgeberin des literarischen Internet-Magazin MorgenWelt und Autorin eines Buches über die Wiener Moderne, schrieb:

»Seinen jungen Mann mit der traurigen Vergangenheit schickt Hasecke auf eine solch sprachmächtige (…) Tour durch die mythisch-historischen Stätten des Gelobten Landes, dass der Leser förmlich die flirrende Hitze zu spüren meint, die den Protagonisten auf seinen Sightseeing-Gängen schwitzen lässt. (…) Ulrich Hasecke strukturiert sehr genau, schlingt die unterschiedlichen Erzählebenen von Erlebtem, Geträumtem, Erinnertem und Assoziiertem wie bei einer orientalischen Teppichknüpferei kunstvoll ineinander.«

Auch Malte Bremer vom LiteraturCafé war begeistert:

»Eine vorzügliche Erzählung! Wie der Protagonist vor Alines Tod flieht und überall von ihr & ihm und von der deutschen Vergangenheit eingeholt wird, wie das durch Rückblenden aufeinander bezogen und miteinander verwoben wird anlässlich bestimmter Ereignisse (wie z.B. Teetrinken, Beerdigung-Grab) oder Gegenstände (schartige Holz-Dielen), wie die Ebenen sich vermischen, Aline & Isabelle & Rona eins werden, des Protagonisten Sicht und Denken sich klärt: das ist überaus einfühlsam, spannend, humorvoll – schlicht: gekonnt erzählt!«

16 Jahre nach diesem Erfolg kommt nun die zweite Auflage auf den Markt. Das Buch erhielt ein neues Cover und wurde neu gesetzt, wobei auch ein paar Druckfehler aus der ersten Auflage korrigiert wurden.