Vom Geben und Nehmen – Bloggeralltag #8

von Jack T.R und Tilly JonesKolumne_allg_02

Bloggen.
Was ist bloggen eigentlich? Habt ihr da schon mal drüber nachgedacht? So richtig? Wir wissen nicht, was bloggen für euch bedeutet, aber wir wissen, was bloggen für uns NICHT bedeutet.

Bloggen bedeutet für uns NICHT, nur eigene Artikel, Rezensionen und Empfehlungen zu verbreiten. Wir hocken NICHT auf unseren Büchern, Gedanken oder unserer Meinung. Und vor allem funktioniert unsere TEILEN-FUNKTION auf allen Social-Media-Kanälen wunderbar!

Denn genau DAS, bedeutet für uns „Bloggen“: Der Austausch untereinander! Das Verbreiten von Rezensionen, Artikeln, TAGS (und was es nicht alles gibt) von ANDEREN Blogs.
Blog XY hat eine wirklich geile Rezension zu Buch AB geschrieben, die uns aus der Seele spricht? DA! FÜR EUCH! Wir TEILEN es für euch, damit diejenigen, die uns folgen, liken, stalken, auch darauf aufmerksam werden. So macht man das nun mal.

Bloggen bedeutet NICHT, untereinander zu hetzen. Neidisch zu sein, weil jemand anders ein Buch bekommen hat und man selbst nicht. Vielleicht kann man es ja ausleihen? WHY NOT?
Es bedeutet nicht, Aktionen, die für und von Bloggern sind, so zurecht zu biegen, dass niemand mehr den wahren Ursprung erkennt.
ZUSAMMEN ist das Zauberwort!

DAS bedeutet Bloggen für uns! Zusammen mit euch! WIR ALLE! Wenn jeder nur auf seinem Blog rumhockt, wäre die Bloggerszene sehr einsam, kalt und trostlos. Das fängt doch schon bei den Buchempfehlungen an, die wir uns von anderen Blogs holen.
Oder etwa nicht?

Warum fällt es dann anderen schwer, einfach mal irgendwas zu teilen? Warum fällt es Autoren so schwer, für ihre Kollegen Werbung zu machen?
Warum? Warum? Warum?

Wir Blogs Stehen und Fallen zusammen. Wir Geben, wir Nehmen. Es tut nicht weh, etwas Blogfremdes zu teilen, und es kommt auch nicht darauf an, ob für einen selbst etwas dabei herumkommt. Es geht darum, dem anderen Blog zu helfen. Nicht mehr und nicht weniger.

In letzter Zeit denken wir viel darüber nach, was wir so geben. Was wir für andere machen, einfach, weil wir es wollen. Ohne das etwas für uns dabei herauskommt. Leider müssen wir zugeben, dass wir sehr naiv waren. Wir hatten mit mehr Unterstützung gerechnet. Uns war nicht bewusst, dass bei so vielen Bloggern und Autoren die Teilen-Funktion kaputt ist. Das ist schade. Denn es ist ganz einfach so (und so handeln wir meistens):

Was ich bereit bin zu geben, kommt in der oder einen anderen Form auch wieder zu mir zurück. So wie ich andere behandle, möchte auch ich behandelt werden.

Wir haben nie viel erwartet, dazu sind wir dann doch zu realistisch. Uns sagte am Anfang jemand „das dauert nicht lange, dann werdet ihr überrannt. Könnt euch nicht retten und versinkt in Arbeit.“ Tut uns leid, so ist es nicht. Nicht im Geringsten. Nicht mal annährend.

Unser Indieversum ist groß. Wir kennen unsere Indies, wir lieben alle Neuerscheinungen und wir verbreiten sie, so gut wir können. Es ist schade, dass die Autoren, die uns selbst ihre Neuerscheinungen schicken, auch eine kaputte Teilen-Funktion haben. Wie sollen wir alleine euch alle bekannter machen? Wie sollen wir weiterhin etwas geben, wenn kaum jemand von euch bereit ist, selbst zu geben und auf die Teilen-Funktion zu drücken?

Scheiß egal, ob als Autor mein Buch in den Neuerscheinungen ist, scheiß egal, ob ich als Blogger keine Neuerscheinung empfohlen habe. Ist doch wurscht, dass das nicht mein Artikel ist. Es sind tolle Bücher, klasse Geschichten von Menschen, die alles gegeben haben. Warum verbreiten wir das nicht? Gemeinsam? ZUSAMMEN!?

Ihr hättet kaum etwas tun müssen. Wirklich.
Da ist eine Neuerscheinung? Her damit. Zu uns. Wir machen das.
Du bringst ein neues Buch heraus? Sag es uns! Wir unterstützen dich, egal ob dich kennen oder nicht. Egal ob es uns was bringt.
Du musst es uns sagen. Und dann, ja dann müsstest du es vielleicht auch teilen. Egal wie, egal wo. Egal wie oft.

Aber wie sollen wir jemanden unterstützen, wenn wir selbst nicht unterstützt werden?
Nur nehmen und niemals zurückgeben funktioniert nicht mehr bei uns.

Was das für die Indie-Neuerscheinungen heißt? Wissen wir noch nicht.
Oder vielleicht doch. Möglich.
ZUSAMMEN hätten wir etwas Tolles, etwas Großes schaffen können. Haben wir aber nicht, denn an zu vielen Stellen ist die Teilen-Funktion kaputt. Schade.
Wenn wir Glück haben, wird das repariert, aber das kannst nur jeder selbst tun.
Niemand anders kann die Geben-Funktion in dir selbst reparieren.

8 Replies to “Vom Geben und Nehmen – Bloggeralltag #8”

  1. Mel

    Tilly und Jack,

    ihr habt ja sooo Recht. Leider. Daran müssen wir wirklich etwas ändern. Also die Blogger. Ich fang gleich mal bei mir an. Danke für eure tollen Worte.

    Lg Mel

  2. Mehliqa

    Jack Tilly Jones

    Ihr habt ja so recht, es wird nicht mehr weitergeteilt. Aber auch bei den Autoren. Ich war so genervt, wenn ich am Tag 10 mal das gleiche Cover gesehen habe und irgendwann habe ich meine Abonnements abgestellt. Man teilt wie verrückt von anderen und siehe wenn das Buch von einem selbst dann bekannt gemacht werden möchte, wird nur noch geliked oder noch nicht mal angesehen. Hauptsache, die anderen teilen und das eigene Buch wird gesehen und gekauft.
    Sehr schade und euch wünsche ich viel Glück und trotzdem Spaß

    LG Mehliqa

    1. Katharina Gerlach Post author

      Irgendwie sind die tage einfach zu kurz, um alles zu schaffen. Aber manche AutorInnen bemühen sich wenigstens. 😀

      1. Mel

        Ja, das stimmt schon. Einige Autoren sind da wirklich anders. Aber das ist so wie mit einigen Bloggern, die machen das auch so. Aber das ist leider die Minderheit und fällt überhaupt nicht mehr auf. Leider. Ich wünschte, dass gerade die Blogger mal mehr zusammenarbeiten würden. Aber es ist ein einziges Konkurrenzdenken. Und das nicht erst seit kurzem. Das ist schon so, seit ich meinen Blog überhaupt habe.

        Lg Mel

        1. Katharina Gerlach Post author

          Das ist superschade. Gerade gemeinsam kann man doch wesentlich mehr erreichen.

  3. Buchgefieder

    Hallo,

    ich bin durch euren Beitrag, der mir in geteilter Variation vorlag, auf euch aufmerksam geworden. Toller Beitrag, wenn auch mit einem faden Beigeschmack. Ich selbst kenne das Problem auch, wobei ich sagen muss, dass es den ein oder anderen gibt, der auch gern mal was teilt. Aber eben zu selten. Auf meinem Blog hab ich die Rubrik „Flugspuren“ eingeführt und teile dort Beiträge von anderen Blogs, die ich sehr lesenswert finde oder fand. Ratet mal, wer dort in der Septemberausgabe erscheint… *g*…so und jetzt schau ich mich hier noch ein bissel um.

    Ganz liebe Grüße
    Karin

    1. Katharina Gerlach Post author

      Schön, dass du hier reingeschneit bist (und dabei ist noch nicht mal Winter *grins*). Viel Spaß beim Stöbern.