Ihr habt gewählt – und dieses Mal gleich zweimal

Das Qindie-Buch des Monats September ist ein Twindie, enthält also zwei Bücher zum Preis von einem.

Und das Gewinnerbuch ist … The American Monstershow in Germany / Der Traum des Stiers von David Pawn und Robert Odei.

Herzlichen Glückwunsch euch beiden!

Die Autoren haben uns aus diesem Anlass ein paar Fragen beantwortet:

Was haben die Bücher gemeinsam?

Robert Odei: Die grundsätzliche Gemeinsamkeit ist natürlich das Genre. Wir schreiben beide Horror, auch wenn die beiden Bücher sich unterscheiden. Auf der einen Seite ist da der Roman, der mit Mysterien spielt und eine surreale, alptraumhafte Welt schildert; auf der anderen Seite die Sammlung von Geschichten, in denen der Horror in unseren Alltag einfällt. Auch hier lauert der Wahnsinn hinter der Fassade des Gewohnten, und oft überkommt er den Unachtsamen.

David Pawn: Was wir gemeinsam haben, ist der Drang, den Leser vor Angst aus der Haut fahren zu lassen. In dieser Hinsicht ergänzen sich die Bücher sehr gut. Wir haben einen langen, quälenden Alptraum und dreizehn kurze Geschichten des Schreckens. Damit dürften wir als Autoren jede Situation des Alltags und auch die Vorstellung des Nicht- Alltäglichen unterminiert haben. Der Leser wird kaum noch einen Ort finden, an dem kein Schrecken auf ihn wartet.

Warum passen diese Geschichten so gut zusammen in einen Twindie?

Robert Odei: Da wir beide große Stephen King- Fans sind, des Meisters der Horrorliteratur, hat sich eine Twindie- Kooperation natürlich angeboten. „The American Monstershow in Germany“ möchte dabei der Qualität seiner Kurzgeschichten gerecht werden, während „Der Traum des Stiers“ seinen großen Epen nacheifert.

Direkte Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Büchern finden sich z.B. bei der Kurzgeschichte „In letzter Sekunde“, in der ebenfalls ein unheimliches Haus eine zentrale und unerfreuliche Rolle spielt.

David Pawn: Die Kurzgeschichten aus  „The American Monstershow in Germany“ zeigen uns den Schrecken, der in unseren Alltag einbricht, an einem Ort, der uns geläufig ist, nämlich Deutschland. Bei „Der Traum des Stiers“ ist es genau andersherum. Dort bildet der Wahnsinn des Alltags den Normalzustand, und die Flucht daraus führt einige der Protagonisten über die Grenzen des Wahnsinns hinaus. Beide Bücher zeigen uns jeweils eine andere Seite des Spiegels.

Was magst du am Buch deines Kollegen?

Robert Odei: Der große Reiz bei „The American Monstershow in Germany“ entsteht natürlich in der Schilderung alltäglicher Situationen, in die ohne Vorwarnung Elemente des Schreckens einbrechen. Man ertappt sich bei dem Gedanken, dies könnte mit einem Mal wirklich geschehen – und ehe man sich versieht blickt man über die Schulter, um zu sehen, ob da nicht jemand steht und mit angeschliffenem Gebiss grinst.

David Pawn: An „Der Traum des Stiers“ gefällt mir die kompromisslose Hoffnungslosigkeit, mit der die Protagonisten zu kämpfen haben. Im Grunde haben sie nur die Wahl zwischen Hölle und Fegefeuer, und kämpfen dennoch um eine Nische, in der sie glücklich werden können. Sie haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wie dies zu bewerkstelligen sei, und gehen dafür manchmal über Leichen.