Von Vampiren, Steampunk und Archäologinen – Wir bitten zum Qinterview: Fay Winterberg

QinterviewSchon wieder Wien, zum dritten Mal hintereinander. 🙂
Fay Winterberg aber nimmt unter uns einen Sonderstatus ein.

Sie ist ausschließlich Verlagsautorin.
Der Art Skript Phantastik Verlag, für den sie schreibt, ist einer der zwei Partner-Verlage von Qindie. Denn „unabhängig“ bedeutet nicht zwangsläufig keinen Verlag zu haben. Auch kleine Verlage sind oft unabhängiger und flexibler als große, haben dieselben Schwierigkeiten, ihre Bücher in den Buchhandel oder die Feuilletons gr0ßer Tageszeitungen zu bekommen.

Ihr habt bestimmt, Fay, soll die Fragen für unser Qinterview beantworten. Und das hat sie gern und spannend getan. Nur die Fragen zum Self-Publishing musste sie natürlich streichen. 🙂

1. Wer bist du und was machst du in puncto Self-Publishing?

Ich bin Fay Winterberg, Autorin beim Art Skript Phantastik Verlag und ich liebe Vampire! Und das nicht erst seit das Thema boomt, sondern schon weitaus länger ^^ Darum habe ich begonnen die New-Steampunk-Age-Reihe zu schrieben über eine Halb-Vampirin, die im Jahre 2207 als Archäologin tätig ist und in einer Welt voller Vampire, Werwölfe, Dämonen und Nachtalben spannende Abenteuer erlebt.

Außerdem zeichne ich gerne, liebe es ins Kino zu gehen und steh total auf Doktor Who.

 2. Wer sind deine ersten Testleser? Und warum dürfen gerade diese Leser deine Worte zuerst genießen?

Ich habe nur ganz wenige Beta-Leser, momentan nur einen. Es ist sehr schwer Leute zu finden, die man kennt, denen man vertraut und die sich auch mit Literatur auskennen um das Geschriebene beurteilen zu können. Darum habe ich auch nur einen Beta-Leser, ihm kann ich vertrauen ^^. Natürlich gibt es Foren und Autorenzusammenschlüsse, bei denen man seine Werke – oder eher Teile davon – hochladen kann um sie von anderen bewerten zu lassen. Aber das ist einfach nicht mein Fall. Dabei geht es mir weniger um die Angst, dass mir jemand meine Idee klauen könnte, sondern einfach darum, dass ich dieses Anonyme nicht mag. Für mich ist es wichtig, dass jemand, den ich kenne mir seine ehrliche Meinung sagt.

3. Hat dich schon einmal ein Treffen mit einem Fan zu einer Idee inspiriert? (Leserfrage)

Hm, dazu müsste man das Wort „Fan“ definieren ^^. Es gibt sicherlich Leute, die ich getroffen habe und mit denen ich angeregte Unterhaltungen über meine Bücher geführt habe, ob diese Leute wirklich Fans meiner Arbeit sind lässt sich wohl erst dann sagen, wenn ich mehrere Werke herausgebracht habe und eine gewisse Stilrichtung, die ich anstrebe, auch für den Leser erkennbar ist.

 4. Kommt es vor, dass Figuren etwas anderes tun oder sagen, als du geplant hast? (Leserfrage)

Ja! Und das machen sie ständig! Viele Figuren entwickeln sich vollkommen anders als geplant. Aber das ist genau richtig so, sie überraschen mich immer wieder aufs Neue und es macht Spaß hinter ihre Geheimnisse zu kommen und diese niederzuschreiben. Andere Figuren hingegen entwickeln sich genau wie geplant, man kann praktisch die Uhr danach stellen, wann sie etwas Bestimmtes tun oder sagen. Diese Mischung macht das Schreiben so aufregend!

 5. Wie hat sich dein Alltag durch das Schreiben verändert?

Das Schreiben war schon immer Teil meines Alltags, früher habe ich Fan Fictions geschrieben, nun schreibe ich meine eigenen Vampir-Geschichten.

 6. Was machst du, wenn du nicht schreibst?

Ich schaue Filme (auf DVD daheim oder mit Freunden im Kino), sie sind meine größte Inspirationsquelle. Dabei ist es egal ob es große Blockbuster oder kleine Indie-Filme sind, jeder Film birgt eine gewisse Inspiration. Natürlich ist mein Herz auch was Filme angeht eher der Indie-Szene zugetan, ich liebe die Filme von Tim Burton, bin ein großer Fan japanischer Animes und habe natürlich eine besondere Schwäche für extravagante Vampir-Filme.

 7. Wie bist du zum Schreiben gekommen? Durch wen oder was?

Hm, ich kann mich nicht genau erinnern, einen Entschluss gefasst zu haben. Ich habe schon immer geschrieben. In der Schule war ich ganz verrückt nach Aufsätzen, später hab ich Fan Fictions geschrieben und irgendwann hab ich angefangen meine eigenen Ideen zu Papier zu bringe. Aber wie viele andere Leute auch wurde ich durch Harry Potter nicht nur zum Lesen sondern auch zum Schreiben inspiriert. Obwohl ich auch schon geschrieben habe, bevor ich die Romane um den Zauberlehrling verschlang, gaben sie mir doch einen gewissen Tritt in den Hintern. Ebenso wie die Chronik der Vampire von Anne Rice. Der Stil von Rice und Rowling könnte unterschiedlicher nicht sein aber beide haben mich sehr inspiriert meinen eigenen Stil zu verbessern und mit Gedanken über Handlungsstränge, überraschende Wendungen und andere Stilelemente zu machen.

 8. Was liebst du am Schreiben? Was magst du nicht so sehr?

Schreiben ist für mich ein kreatives Ventil, ich habe viele Ideen und alle möchten untergebracht werden. Manche bleiben in meinem Kopf, andere wollen unbedingt raus und für diese ist das Schreiben perfekt. Ich kann alles rauslassen, was raus will und ich kann in meinen Geschichten sein wer ich will und tun was ich will.

Weniger schön sind die Momente, wenn man eine geniale Idee hat und einfach nicht die Möglichkeit diese niederzuschreiben. Grrrr …

 9. Wie geht deine bessere Hälfte/Familie mit deinem „Schreibwahn“ um?

Ganz normal, da gibt es keine Beeinträchtigungen durch den Schreibwahn ^^

 10. Was liest du gern? Welches Genre? Gibt es einen speziellen Autor? (Leserfrage)

Ich liebe Fantay und Science Fiction und 99,99% der Bücher, die ich lese sind aus diesen Genres. Ich bevorzuge dabei besonders die Urban Fantasy, für mich ist es sehr spannend, wie sich die Welt verändert, wenn man „einfach“ Vampire hineinsetzt, oder Dämonen oder andere düstere Wesen. Wie oben bereits gesagt, sind dabei auch Rowling und Rice meine Lieblingsautorinnen, da sie das Genre einfach ideal umsetzen und das auf zwei vollkommen verschiedenen Wegen.

 11. Wenn du als Autor ein Buch liest, machst du es hundertprozentig als Privatperson oder liest der Autor in dir? (Leserfrage)

Das kommt immer auf das Buch drauf an. Wenn ich einen Roman aus der Chronik der Vampire lese, so liest der Autor in mir immer mit, weil er dazulernen will und sich gewisse Stilelemente aneignen möchte. Lese ich etwas, dass mehr in Richtung Science Fiction geht – wie zur Zeit „Doktor Who – Rad aus Eis“, dann ist das zu 100% die Privatperson, die sich einfach von einer richtig geilen Geschichte berieseln lassen möchte.

 12. Welches Buch hättest du gerne selber geschrieben?

„Interview mit einem Vampir“

An diesem Buch ist einfach alles perfekt, es hat eine geniale Grundidee und einen super Aufbau. Es ist nicht zu lang, es gibt keine unnötigen Füllwörter/Füllsätze/Füllseiten. Es ist ein in sich abgeschlossenes, wunderbares Meisterwerk, dass ich bei jedem Mal lesen aufs neue genieße.

 13. Welche Kritik hat dich am meisten gefreut oder geärgert?

Kritiken sind immer etwas problematisch. Natürlich nehme ich mir immer vor, sie sachlich zu betrachten, aber wenn man an einem Buch sehr lange und intensiv arbeitet, es liebt, hegt und pflegt und dann eine negative Kritik kommt, dann ist man erst mal wie vor den Kopf gestoßen. Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen negative Kritiken niemals in irgendeiner Weise zu kommentieren. Ich denke damit schaufelt man sich nur sein eigenes, literarisches Grab und macht sich selbst als Autor unglaubwürdig. Wenn ich sehe, wie viele Autoren auf Amazon zB die Zeit haben, jede Bewertung zu kommentieren, in der Zeit hätten sie wohl einen zweiten Roman schreiben können.

Aber um auf die Frage direkt zurück zu kommen. Es gibt keine Kritik, die mich besonders geärgert oder besonders gefreut hätte. Ich freue mich über jede Kritik und ärgere mich nur über diese, die unsachlich sind und bei denen man schon beim Lesen merkt, dass der Schreiber das Buch nicht gelesen hat.

 14. Was wird dein nächstes Projekt?

Der zweite Teil meiner New-Steampunk-Age-Reihe! Ich bin in den letzten Zügen und hoffe, dass das Buch vielleicht schon im nächsten Jahr im Art Skript Phantastik Verlag erscheinen wird. Seit Teil 1 habe ich viel dazugelernt und ich bin sehr gespannt auf die Reaktionen der Leser, Rezenten und Blogger.

 15. Wo findet man dich im Internet?

Auf meinem neu eingerichteten Blog: https://derwinterberg.blogspot.de/ und natürlich auch auf Facebook https://www.facebook.com/FayWinterberg – auf beiden Plattformen berichte ich über Vampire im Allgemeinen, übers Schreiben, Filme … alles, was mich eben gerade bewegt und natürlich dürfen dort auch gerne Fragen gestellt werden, ich bekomme immer gerne Post ^^.

Vielen Dank für dieses Interview und weiterhin viel Erfolg, Fay

About Florian Tietgen

... trat 1959 als jüngerer Zwilling seinen Bruder auf die Welt, bevor der Arzt entsetzt rief: "Huch da kommt ja noch einer." Seitdem verstecke ich mich erfolgreich in unterschiedlichen Berufen und habe seit 2003 verschiedene Geschichten und Bücher veröffentlicht. Vorwiegend schreibe ich für Jugendliche und Gesellschaftsromane.