Von Roadmovies, Fantasy und Märchen. Wir bitten zum Qinterview: Simone Keil

QinterviewDiesmal habt ihr euch für die Autorin Simone Keil entschieden: Von Roadmovies, Fantasy und Märchen. Simone war so nett und hat unsere Qinterview-Fragen beantwortet.

 

SimoneSie selbst beschreibt sich auf ihrer Autorenseite bei Qindie eher sparsam mit den folgenden Worten:

Simone Keil, geboren 1971, lebt und arbeitet in Hessen. Seit den ersten Leseversuchen hat sie ihr Herz an Märchen und phantastische Geschichten verloren. Zum Schreiben fand sie relativ spät, kann es aber seit dem nicht mehr lassen.

Liebe Simone, nun ist es soweit, dein erstes Qinterview steht dir bevor. Wir freuen uns auf deine kreativen und spannenden Antworten. Lass’ dir ruhig etwas einfallen, um die Leser zu unterhalten. Vielleicht magst du z.B. die Fragen im Stile deiner Geschichten, Romane oder Gedichte beantworten? Und hier sind die Fragen:

Wer bist du und was machst du in puncto Self-Publishing?  

Mein Name ist Simone Keil, ich bin Autorin und schreibe phantastische Romane (Corvidæ, Keinmärchen), die sich aber einer genauen Genrezuordnung entziehen. Ich nenne es phantastische Gegenwartsromane, das trifft es wohl ganz gut. Phantastische Elemente sind immer enthalten, aber man kann die Geschichten auch auf realen Ebenen lesen. (Jetzt könnte ich natürlich noch die Frage in den Raum werfen, was Realität überhaupt ist und ob es eine allgemeingültige Wirklichkeit überhaupt gibt, aber ich halte die Klappe und geh zur nächsten Frage … 😀 )


Was hat dich dazu bewogen, deine Bücher selbst zu veröffentlichen?

Zuallererst einmal, dass kein Verlag sie haben wollte. ^^ Wobei ich mich aber auch nicht wirklich bemüht habe. Corvidæ hatte ich an vielleicht fünf Verlage geschickt, das ist wirklich nicht viel. Ich wurde recht schnell mit der Frage konfrontiert, was will ich, wo genau will ich mit meinem Schreiben hin? Und ebenfalls recht schnell habe ich diese Frage für mich beantwortet. Ich will mein Ding machen, ich will meine Geschichten nicht in Schubladen pressen müssen, ich will meinen Figuren genug Raum lassen, damit sie ihren ganz persönlichen Weg finden können – und der ist oft ziemlich ungewöhnlich und überraschend, auch für mich.

Aber genau das ist es, was mich am Schreiben reizt. Erfahrungen zu sammeln, immer wieder überrascht zu werden, mich stetig weiterzuentwickeln. Und das kann ich nur, wenn wir, meine Figuren und ich, völlig frei sind, auch mal eine ungewöhnliche Abzweigung zu nehmen.


Wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Self-Publishing?

Sehr gut. Ich bin weder reich, noch berühmt geworden, aber die Rückmeldungen der LeserInnen waren ausgesprochen positiv.


Was findest du beim Self-Publishing problematisch?

Sichtbarkeit zu generieren. Das ist das größte und wohl einzige Problem, dem man als Selbstpublisher gegenüber steht. Alles andere kann man lernen oder man kann sich Hilfe suchen, aber das beste Buch geht in der Masse unter, wenn die LeserInnen es nicht wahrnehmen. Aber an diesem Problem arbeiten wir ja nun mit Qindie.


Was erscheint dir nützlich, um das Problem zu beheben?

Qindie. 😉 Der Grundstein ist gelegt, jetzt müssen wir wachsen.


Wieso tust du dir die Härten des Selbstverlegers freiwillig an? (Leserfrage)

Weil ich meine Unabhängigkeit schätze. Ich bin in allen meinen Entscheidungen frei, muss nicht schubladenkonform schreiben, muss keinen Trends hinterherhecheln, die man sowieso nie einholt. Ich kann eine Geschichte zu genau der Geschichte werden lassen, die sie werden muss – oder schon war, bevor ich angefangen habe, sie aufzuschreiben.


Wer sind deine ersten Testleser? Und warum dürfen gerade diese Leser deine Worte zuerst genießen?

Das sind ein paar wenige, gute Freunde, die sogar in der Entstehungsphase mitlesen dürfen – oder müssen, wie man es nimmt *g, denn besonders am Anfang brauche ich immer mal eine Rückmeldung, ob die Erzählstimme passt, oder einfach darüber, ob sie weiterlesen würden.


Hat dich schon einmal ein Treffen mit einem Fan zu einer Idee inspiriert? (Leserfrage)

Ich habe mich natürlich mit LeserInnen ausgetauscht, aber direkt inspiriert hat mich noch keine von ihnen. Wobei man natürlich aus jeder Begegnung, aus Gesprächen und Erfahrungen immer etwas mitnimmt, das ganz sicher auch in die Geschichten einfließt. Genau wie man aus Liedern, Filmen, Büchern, Bildern immer etwas mitnimmt, das sich irgendwann in einer Geschichte wiederspiegelt.


Kommt es vor, dass Figuren etwas anderes tun oder sagen, als du geplant hast? (Leserfrage)

Sehr schöne Frage! 😀 Das kommt vor, allerdings und gottseidank, denn, wenn die Figuren anfangen, ihre eigenen Wege zu gehen, dann sind sie lebendig.

Ich plane generell recht wenig und lasse den Protagonisten viele Freiheiten, sich zu entwickeln und ihren Weg zu finden, nur wenn sie gar zu aufmüpfig werden, nehme ich sie an die lange Leine. Aber meist finden sie ihren Weg alleine besser, als wenn ich mich einmische. Denn es ist ja ihre Geschichte, ich steuere nur die Tippfinger bei.


Wie hat sich dein Alltag durch das Schreiben verändert?

Meine Freizeit ist ziemlich zusammengeschrumpft. Neben dem Brotjob, dem Leben und dem Schreiben bleibt nicht mehr viel freie Zeit übrig. Aber das habe ich mir ja so ausgesucht und es gefällt mir. Und wer würde schon Stunden voller verzweifeltem Haareraufen und Kopf-auf-die-Schreibtischplatte-schlagen, gegen stinklangweiliges dolce far niente tauschen wollen? Na. Also.


Was machst du, wenn du nicht schreibst?

Brötchenverdienen, Alltag, gelegentlich mal ein Film auf DVD und natürlich Lesen. Ich liebe Bücher und die Zeit zum Lesen nehme ich mir.


Wie bist du zum Schreiben gekommen? Durch wen oder was?

Schwierige Frage. Ich würde behaupten, das Schreiben kam zu mir. Irgendwann war es da, dieses unbedingt Schreibenmüssen, und ist geblieben.

Angefangen habe ich mit Gedichten, kam aber recht schnell über die Kurzprosa bei Romanen an. Man hat in einem Roman einfach schier unendliche Möglichkeiten sich auszudrücken und eine Geschichte zu erzählen. Das ist toll.


Was liebst du am Schreiben? Was magst du nicht so sehr?

Natürlich mag ich es, wenn es läuft. Wenn sich eine Geschichte praktisch von alleine schreibt und ich nur zu tippen brauche. Das Gegenteil mag ich natürlich weniger. Allerdings habe ich aufgehört, es erzwingen zu wollen. Wenn es hakt, lege ich die Feder beiseite und beschäftige mich mit etwas anderem. Ich bin sowieso eher die klassische Anfallsschreiberin und weniger das konstante Arbeitstier.


Was liest du gern? Welches Genre? Gibt es einen speziellen Autor? (Leserfrage)

Alles, was irgendwie anders, neu, durchgeknallt, fesselnd ist. Ich langweile mich ziemlich schnell und bin bekennende Buchabbrecherin. Ich liebe Geschichten und Figuren, die mich überraschen und mag es phantastisch.


Wenn du als Autor ein Buch liest, machst du es hundertprozentig als Privatperson oder liest der Autor in dir? (Leserfrage)

Wenn das Buch gut ist, lese ich einfach nur. Wobei man die Autorin in sich wohl nie so ganz abschalten kann, aber bei guten Geschichten tritt sie hinter die Leserin zurück. Bei schlechten Büchern ist das genau umgekehrt, klar, wenn ich keinen Spaß an einem Buch habe, lese ich natürlich auch nicht entspannt. Allerdings breche ich dann auch recht schnell ab, es gibt einfach zu viele Bücher, die ich noch lesen will.


Welches Buch hättest du gerne selber geschrieben?

Meine. 🙂 Im Ernst. Natürlich beeindrucken mich gute Geschichten, aber trotzdem habe ich mir noch nie gewünscht, sie geschrieben zu haben, denn so gut sie auch sein mögen, es wären nicht meine. Das ist ein wichtiger Faktor beim Schreiben für mich: Dass es sich einfach richtig anfühlen muss und dass ich das Gefühl haben muss, dass es auch ein bisschen Einzigartig ist.


Welche Kritik hat dich am meisten gefreut oder geärgert?

Ich freue mich über alle Kritiken, natürlich freue ich mich, wenn jemandem gefällt, was ich geschrieben habe, aber ich freue mich auch über negative Kritik, wenn sie sachlich ist. Wenn sich jemand die Mühe macht, seine Kritikpunkte aufzuführen und zu erläutern, heißt das doch, dass er sich Gedanken über das Buch gemacht und dass es ihn beschäftigt hat. Das ist in jedem Fall toll.

Im Moment freue ich mich gerade besonders über die erste Rezension zu „Keinmärchen“. Wenn man ein neues Buch herausgebracht hat, ist man ja immer ein bisschen nervös, wenn die erste Rezi dann positiv ausfällt ist das einfach unbeschreiblich toll.


Was wird dein nächstes Projekt?

Mein aktuelles Projekt hat mich im Urlaub regelrecht überfallen, per Kinnhaken niedergestreckt und mich solange gewürgt, bis ich keuchte: „Ja, ist ja gut, ich mache es.“

Es geht um ein Mädchen, das aus der Zeit gefallen ist, um ein Antiquariat, seinen Besitzer und um Liebe. 🙂


Wo findet man dich im Internet?

Auf meiner Website und bei Facebook. Ganz neu auch auf dem Blog und der Facebookseite meines Romans „Keinmärchen“. Dort wird es Infos und News zum Buch geben und man wird den Roman nach und nach online lesen können. Ich werde dort auch das ein oder andere Gewinnspiel veranstalten und freue mich über jeden neuen Liker. 🙂


Wir danken dir, liebe Simone, herzlich für die Beantwortung unserer Fragen.

Ich danke euch, hat Spaß gemacht.