Als Nilahs Großmutter stirbt, macht sich die Hamburgerin gemeinsam mit ihrem Vater auf nach Irland um die Oma zu beerdigen. Kaum hat Nilah einen Fuß auf irischen Boden gesetzt, erfasst sie eine innere Sehnsucht und eine Art Wiedererkennen.
Ihr ist, als gehöre sie genau hierher. Doch ein beklemmendes Gefühl beschleicht die junge Frau, das noch verstärkt wird, als merkwürdige und sehr mysteriöse Dinge geschehen.
Ehe sie sich versieht gerät sie in den Mittelpunkt eines uralten, neu aufgeflammten Krieges zwischen Gut und Böse…
Meinung:
Trotz des wunderschön gezeichneten Covers und des ansprechenden Klappentextes, fiel es mir zunächst schwer mich auf die Geschichte einzulassen. Ich habe eine ganze Weile gebraucht um, nicht nur mit Nilah, sondern vorallem mit der Handlung warm zu werden. Als ich es dann aber über die ersten 60, etwas in die Länge gezogenen, Seiten hinweg geschafft hatte, wurde das Buch von Seite zu Seite besser.
Erik Kellen legt einen einzigartigen Schreibstil an den Tag, der mich durch seine teilweise recht poetischen Züge, regelrecht verzaubern konnte. Er vermischt magische Elemente, irische Mythen und kriegerische Einflüsse mit einer Prise Liebe und reichlich Spannung und erschafft nebenbei detailreiche und atemberaubende Kulissen.
Dies konnte mich allerdings nicht ganz über die manchmal recht verwirrenden Handlungsstränge hinwegsehen lassen. Da es sich hier aber um den Auftakt einer Reihe handelt, hege ich die Hoffnung, das sich manch eine Verwirrung im zweiten Band aufklären wird.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten wächst mir Nilah ab Mitte des Buches total ans Herz und es ist schön zu sehen, wie sie sich im Verlauf der Geschichte vom Mädchen zur toughen jungen Frau entwickelt.
Naja und Liran hat es mir sowieso angetan. Der recht schweigsame 2000 Jahre alte Krieger, der quasi in unsere Zeit katapultiert wird und mich mit seiner „Unwissenheit“ mehrmals zum Schmunzeln gebracht hat, wirkt sehr in sich gekehrt und so manches Mal wird man nicht ganz schlau aus ihm, aber das wird sich sicher noch ändern.
Ebenfalls sehr gut gefallen haben mir die wunderschönen, sehr filigranen, von der Illustratorin Daniela Reuter stammenden Zeichnungen, die die Geschichte begleiten !
Fazit:
Auch wenn die Geschichte für meinen Geschmack ein bisschen zu wenig „Liebesgeschichte“ war und ich zu Beginn so meine Schwierigkeiten hatte mich voll und ganz auf die fantastische Handlung einzulassen, so konnte mich Erik Kellen mit „GezeitenZauber – Die Bestimmung“ doch überzeugen und macht mich neugierig auf die Fortsetzung die für Sommer/Herbst 2013 geplant ist.
Rezensiert von Inas Little Bakery