Selma J. Spieweg: Tod dem Zaren (2 von 3)

Olga bleibt keine Zeit, sich Sorgen um Boris zu machen. Johann, der Anführer der Aasgeier-Bande, ist so wütend auf sie, dass er sie ins Blausteinlager schickt. Sie ahnt, dass es dort, trotz der harmlosen, fast schönen Bezeichnung »Blausteinlager«, noch schlimmer als im Bergwerk zugeht. Sie soll mehr als recht behalten. Ihre einzige Hoffnung ist, dass Boris sie auch diesmal finden wird und sich nicht wieder willenlos in Ketten legen lässt, nur weil ein dahergelaufener Doppelgänger des Zaren es befohlen hat. Boris mag zwar ihr Held, ihr Retter sein, aber der Klügste ist er nicht.

Boris kämpft unterdessen mit ganz anderen Problemen. Der Zar hat ihn erschossen und, schlimmer noch, aus seinem Dienst entlassen. Seit dem Versuchslazarett war Boris weder Mensch noch Maschine und jetzt ist er nicht einmal mehr Soldat. Was bleibt ihm da noch, außer den Stimmen in seinem Kopf? Auf jeden Fall verschwendet er keinen Gedanken an die kleine Anarchistin – oder zumindest nicht viele.

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