Der Blaue Tod – Kapitel 2

Susanne Gerdom Magnus 1 Der Blaue Tod BeitragsbildWer aus Hoffnung lebt, stirbt an Hunger

Natürlich hatte Josefine gejammert und an ihm herumgezupft und -gebürstet. »Ich kann dich doch so nicht gehen lassen«, hatte sie geschimpft. »Du siehst aus wie ein Tagedieb, ein Unterweltler. Sie lassen dich so dort nicht ein, das ist ein ganz vornehmes Etablissement!«

Er hatte gelacht und ihre Besorgnis abgewehrt wie einen Schwarm Fliegen. Und jetzt stand er hier, in seinen zerlumpten Kleidern und löchrigen Schuhen, mit einem Bart, der einem Seemann alle Ehre gemacht hätte, und starrte das Tor des »vornehmen Etablissements« an. Magnus zog sein Halstuch fest über Mund und Nase. Er fiel auf. Dies war eine der besseren Gegenden der Stadt, und sein Erscheinungsbild wirklich keine ausgesprochene Zierde. Er musste jetzt sehen, wie er in den Salon gelangte, ohne von einem der Türsteher im hohen Bogen in die Gosse befördert zu werden. Er kannte die Jungs, zwei von ihnen hatte er selbst ausgebildet, aber dennoch würden sie ihn nicht hineinlassen. Das hatte er ihnen eingeschärft: Und wenn es euer eigener Bruder ist: wenn er aussieht, als ob er im Dreck schläft und Müll frisst, schmeißt ihn raus.

 

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CC by-nc-nd Susanne Gerdom

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