Der Blaue Tod – Prolog & Kapitel 1

Susanne Gerdom Magnus 1 Der Blaue Tod BeitragsbildProlog

 

Verfluchtes Cöln.

Ungeheuer von Stadt, das dich mit Haut und Knochen auffrisst, wenn du nicht achtgibst. Du musst wachsam bleiben, du musst strampeln und dich anstrengen, um oben auf all dem Dreck zu schwimmen. Du willst nicht zu den unzähligen Gestrandeten und Verlorenen gehören, die sich in der Dunkelheit verbergen und für Geld, etwas zu essen, eine Pfeife Opium, eine Flasche Selbstgebrannten ihre Kinder verkaufen oder einen Fremden ermorden.

Du gehörst zu denen im Licht, auch wenn das Licht düster und schmutzig ist und an den Rändern ætherblau glüht. Deine Brust schmerzt. Du weißt, dass deine Lebensuhr schneller tickt als es für dich gut ist. Wie lange noch? Die Krankheit schreitet fort.

Du brauchst das, was es nur hier in Hülle und Fülle gibt: Ambrosia. Engelsblau. Das gesegnete, verfluchte Zeug, das den Husten nicht heilt, aber wenigstens erträglich macht. Und du willst keiner von denen sein, die darum betteln, ihre letzten Kröten für das Engelsblau einem gierigen Händler in den Rachen werfen zu dürfen.

Du bist der Wolf, nicht das Lamm.

 

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CC by-nc-nd Susanne Gerdom

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