Maik Siegmundson über das Buch:
„Lioba wechselt die Saite“ ist eine Liebesgeschichte. So weit, so gut.
Es ist aber vor allem ein Buch, das Genregrenzen sprengt, von einer Frau erzählt, die neue Wege sucht, aus ihrer Sicherheit gerissen das Wagnis auch eingeht. Und das in einem Wortschatz, der sich nicht modisch anbiedert, sondern auf verschollene Sprachschätze zurückgreift, wo es passt und deshalb so präzise trifft. Auch dann, wenn sich das Mittelalter auf Burgfesten in Szene setzt, was nicht einer gewissen Komik entbehrt. Und damit wären wir beim Drumherum: Burgromantik und mittelalterliche Feste bilden den prallen und derben Rahmen der spannend-dramatischen und manchmal witzig-grotesken Handlung. Dazu gibt Doro May mit profunder Sachkenntnis tiefe Einblicke in das Wesen und die Abgründe mittelalterlicher Bräuche und Minnegesänge.
Das Buch zeigt die für die Autorin typische Lockerheit im Umgang mit Sprache, was für richtig gute Unterhaltung sorgt. Es darf gelitten und gelacht werden.
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