Qindie-Buch des Monats September 2013
Neapel 1647: Die ehrgeizige Patriziertochter Mirella Scandore ist mit einem Neffen des spanischen Vizekönigs verlobt, als sich das Volk von Neapel gegen dessen Herrschaft erhebt. Neapel wählt den Herzog von Lothringen, Henri de Guise, zu seinem neuen Dogen. Mirella lernt seinen aufrichtigen Einsatz für ihre Stadt zu schätzen und verliebt sich in einen seiner Offiziere, Alexandre de Montmorency.
Mirellas Bruder Dario dagegen glaubt die Familie durch die anarchischen Verhältnisse während des Aufstands in Gefahr. Nach einem Brandanschlag auf das Tuchlager der Familie schließt er sich einer Verschwörung gegen die junge Republik an. Als er verraten wird und ihm die Hinrichtung droht, deckt Mirella ihn schweren Herzens mit einem Meineid.
Doch dann plant er ein Attentat auf den Dogen, bei dem unweigerlich auch Alexandre getötet würde …
Historischer Roman. 400 Seiten
*** jugendfrei ***
Leserstimmen bei Amazon:
„Mit ihrem umwerfenden historischen Faktenwissen strickt die Autorin einen packenden Roman, der den Leser quasi sofort in seinen Bann schlägt und nicht mehr auslässt.“ –
„So muss ein Roman geschrieben sein. Fesselnd, mit einem Hauch Romantik, der nicht zuviel verspricht.“ –
„… vom Umfang wie vom Inhalt her ist es ein großes Werk, das vor einem hierzulande weitgehend vernachlässigten historischen Hintergrund eine konfliktträchtige, spannende und perfekt in die Zeit eingewobene Handlung bietet.“ –
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Die Autorin über das Buch:
„Masaniello“ – ein neapolitanisches Musical, das selbst in Italien mit Untertiteln gespielt wird: Ich liebe Tragödien und nachdem ich das Musical gesehen hatte, war ich auch neugierig auf den historischen Hintergrund. Italienische Geschichte der Frühen Neuzeit steht eher selten auf den Lehrplänen deutscher Universitäten; daher wusste ich wenig über die erste neapolitanische Republik.
Damals lebte ich noch in Italien und es war einfach, an italienisches historisches Material zu kommen. Bedeutsame französische Texte wie die Memoiren des Comte de Modène – Heermeister de Guises – trieb ich im Internet auf. So schmökerte ich mich durch einen ganzen Sommer. Viel später, während der Überarbeitung, leistete noch ein Solfeggio-Lehrer meiner Tochter einen Beitrag, indem er mir half, die Kapellmeister am Hof von Neapel, Trabaci und Falconieri, zu finden.
„Königliche Republik“ ist ein historischer Roman, der im Neapel von 1647/1648 nach dem sogenannten Masaniello-Aufstand spielt. Neapel war eine der größten Städte Europas war und zur spanischen Krone gehörte. Auf meinem Werkstatt-Blog habe ich mehr darüber zusammengetragen.
Als ich nach jenem Sommer über einen Stoff für den nächsten NaNoWriMo nachdachte, tauchte plötzlich Mirella Scandore auf; eine vierzehnjährige Bürgerstochter, temperamentvoll und sehr neapolitanisch. Anfangs hält sie den Aufstand für nutzlos und dumm, weil ohne Aussicht auf Erfolg. Außerdem ärgert es sie, dass es keine Bälle mehr gibt und je länger der Aufstand dauert, umso mehr sorgt sie sich, dass sie nicht genug zu essen haben. Sie erledigt Botendienste für ihren geliebten Bruder, ohne zu wissen, was er eigentlich treibt. Als sie begreift, dass er in eine Verschwörung verstrickt ist, interessiert sie einzig, dass ihm nichts passiert. Lauter falsche Gründe für ihren Standpunkt in der Sache. Aber als Neapolitanerin ist sie aufgewachsen in dem Bewusstsein, dass die Familie vor allem anderen steht. Nach der Krönung des neuen Dogen jedoch lernt sie Politik „zu begreifen“. In kurzer Zeit wird sie erwachsen, macht die Ziele Neapels zu ihren eigenen und ist auch bereit, sich selber dafür in Gefahr zu bringen. Wenn da nur nicht ihr Bruder wäre …
Mirella hat mir ihre Geschichte gebracht und damit das Thema des Buchs: Wie weit darf Loyalität gehen? Ist es richtig, das Falsche zu tun, wenn es gilt, die eigene Familie zu schützen? -– Es gibt auch eine Liebesgeschichte, aber sie ist lediglich Katalysator für Mirellas Entscheidungen, nicht Thema.
Mirella hat mir auch die Geschichte des französischen Offiziers gebracht, in den sie sich verliebt. Bei den Recherchen für die Überarbeitung der „Königlichen Republik“ wurde mir bewusst, dass der Name, den er trägt – Montmorency –, zu einer der ältesten Adelsfamilien Frankreichs gehört. Und weil ich mich ebenfalls in Alexandre verliebt habe, habe ich auch seine Geschichte aufgeschrieben, die fünf Jahre vorher in Frankreich spielt. Sie handelt von einer verfehlten Rache und der letzten Verschwörung des Adels gegen den Absolutismus. Dieses Buch werde ich wohl Anfang nächsten Jahres veröffentlichungsreif haben.
Und irgendwann werdet ihr auch erfahren, wie es mit Mirella und Alexandre weitergeht, die nach dem Aufstand von Neapel in den Bürgerkrieg der Fronde in Frankreich geraten.