Wird Weihnachten eines Tages abgeschafft werden? Was macht wohl ein Professor der Astronomie mit einem Lottogewinn: Sterne kaufen! Oder? Die Pest war dreimal in Wien, manche wünschen sich, auf schnelle Weise von dieser Seuche ausgelöscht zu werden, andere, wie der liebe Augustin, überleben sie trotz einer Nacht in der Pestgrube. Geschichten, die sich auf verschiedene Weise mit Weihnachten auseinandersetzen.
Stimmen:
Die Geschichten von Elsa Rieger gehen das Thema Weihnacht aus verschiedenen Perspektiven an – mal heiter, mal nachdenklich – und entfalten lebendige Episoden. Es ist eine Freude, in die Szenen einzutauchen und den Gedanken der Autorin zu folgen, die von Kindheitserinnerungen bis zur Science Fiction-Vision einen verblüffend weiten Bogen spannt.
In „Nur ein kleiner Bär“ hat ein Astrophysiker kurz vor Weihnachten Glück im Lotto und ein seiner Familie werden die Wunschzettel anspruchsvoller. Gern würde er ihnen die Sterne vom Himmel kaufen, doch das Glück muss bescheidene Wege finden. Die Geschichte ist turbulent und kraftvoll lebendig erzählt. Berührt und begeistert hat mich das Finale, nach dem wohl jeder Leser einer alten Melodie nachsinnen wird.
Alte Gemäuer geben den Gedanken von „Pesthauch in Wien“ ihren Rahmen. Ein ehemaliges Ambulanzgebäude ist zu einem Wirtshaus geworden, Menschen tafeln und feiern heute dort, wo einst gelitten und gestorben wurde. Dunkle Episoden aus der Geschichte Wiens mischen sich gegenwärtigen Sorgen und Ängsten. Eine gelungene Melange.
In „Das Zaubermännchen“ stellt Elsa Rieger unter Beweis, dass selbst ein Durchfall als Thema einer Weihnachtsgeschichte taugt, um dann in „Kinderweihnacht“ den im Weihnachtszauber glitzernden Blick von Kinderaugen wieder lebendig werden zu lassen. Bei den letzten beiden Geschichten „Die Kraft Gottes“ und „Weihnachten – was ist das?“ lässt die Autorin der Fantasie vollends freien Lauf und wieder ist es ein Vergnügen, ihr bis in eine Zukunft zu folgen, in der nach ökologischen Katastrophen die Welt in Trümmern liegt und Weihnachten verboten ist. Doch es gibt Hoffnung – ich empfehle, es nachzulesen.
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Leseprobe
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