Sallie ist Küchenmädchen in einem Herrenhaus, das ihre ganze Welt bedeutet, das ihre ganze Welt ist, denn das Haus und der Garten sind alles, was sie kennt und je gesehen hat. Dass es noch eine Welt außerhalb gibt, erkennt sie erst, als der Bibliothekar ihr Bücher zu lesen gibt, in denen von Bergen und Städten die Rede ist, Dinge, die sie noch nie gesehen hat, Dinge, die sie glaubt, noch nie gesehen zu haben.
Besonders gefangen nimmt Sallie die Geschichte des Nebelkönigs und der Katzenkönigin, eine Geschichte, die sich immer mehr mit Sallies Geschichte vermischt, die immer mehr Raum in ihrem Leben, in ihren Gedanken einnimmt. Und schon bald verschwimmt die Wirklichkeit, wird dunstig wie der Nebel, der mehr und mehr von dem Herrenhaus Besitz ergreift.
Wer vielleicht vergessen hat, wie es war, die Bettdecke über den Kopf zu ziehen und mit einer Taschenlampe bewaffnet bis spät in die Nacht zu lesen, der sollte es mit dem Nebelkönig noch einmal versuchen, denn wenn man sich darauf einlässt, dann bekommt man nicht nur eine wunderschöne Geschichte, sondern ein bisschen von diesem Gefühl zurück.