[Rezension] Simone Keil: Corvidæ

Mit „Corvidæ” hat die Autorin Simone Keil ein wunderbares Buch auf den Markt gebracht, welches mich von Beginn an in seinen Bann gezogen und die Spannung bis zur letzten Seite gehalten hat.
Die Zwillingsschwestern Cat und Lizzie treffen sich nach gut 20 Jahren im Haus ihrer verstorbenen Großmutter wieder. Nicht einfach für beide, denn die eine verbindet sehr viel mit dem Haus, dem Grundstück, es ist ihre Kindheit, die sie dort wiederfindet. Und die andere, Lizzie, möchte das Haus am liebsten verkaufen. Sie möchte endlich leben – so wie sie das will. Und dazu braucht sie das Geld. Allerdings beschließen beide, erst einmal eine Nacht darüber zu schlafen. Ein guter Anfang für beide, denn nach dem Tod der Großmutter war es Lizzie, die nicht mehr sie selbst war und daher ihren weiteren Weg ohne die Zwillingsschwester gehen musste.

Als Cat und Lizzie sich zu einem Ausflug aufmachen, auf den Spuren der Kindheitserinnerungen, kommen sie in ein Unwetter. Sie flüchten in ein nahegelegenes kleines Dorf.
Doch irgendwie kommt es ihnen nicht bekannt vor. War es schon immer hier gewesen? Und wieso benehmen sich die wenigen Leute, die hier leben, so merkwürdig? Warum die Geheimnisse? Keine Antworten auf Fragen und doch …
Was hat es mit den Raben auf sich?
Hauptsächlich geht es in „Corvidæ“ um Cat, aber nicht nur. Die Suche nach Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft, zwischenmenschliche Beziehungen werden durchleuchtet.

Eine geheimnisvolle Atmosphäre begleitet den Leser vom Anfang bis zum Ende.
Die Autorin Simone Keil schreibt nicht einfach nur so dahin. Sie hat ihre eigene Sprache, ihren eigenen Schreibstil, eben ihre eigene Art. Und „Corvidæ“ ist etwas Besonderes, was ich so in der Art noch nicht gelesen habe. Jedenfalls kann ich mich momentan nicht daran erinnern.
„Corvidæ“ zieht den Leser mit in die Geschichte hinein und läßt ihn bis zur letzten Seite nicht los. Die faszinierende Umsetzung der Idee, der Einfallsreichrum der Autorin ist wirklich beeindruckend. Wann immer ich dachte, nun kommt gleich das Ende, breitet die Autorin ihren Fächer ein Stück weiter auf und steigert nochmals die Spannung.

Da ich „Corvidæ“ als eBook gelesen habe, würde ich es sehr gern als Taschenbuch griffbereit zu meinen kleinen Schätzen legen, die ich immer wieder mal zwischendurch lese.

„Corvidæ“ – eine etwas andere Lektüre im Bereich der Fantasie.
„Corvidæ“ – die Geschichte erhält von mir absolute Leseempfehlung, denn ich habe nicht nur glückliche Lesemomente gehabt, auch nachdenkliche.
„Corvidæ“ – ich würde mir wünschen, dass es noch sehr viele neue Leser findet.

„Corvidæ“ – WARUM erkennen Verlage so einen Buchschatz nicht?

Nachdem ich bei der Autorin auf der Homepage gelesen habe, dass bei ihrer kostenlosen Verschenkaktion das Buch insgesamt 1535 x herunter geladen wurde, würde ich mir viel mehr Rezensionen wünschen!

5Stern

Rezensiert von BookLounge – Lesegenuss